Wir sind wieder zu Hause, unsere Tochter ist in Mainz bei ihrem Bruder, denn am 28. trifft sich die Familie wieder im Elsass, mein Vater lädt zum Essen.
Die recht problemlose Rückfahrt war durch etwas Dramatik unterbrochen. Wir waren Ersthelfer bei einem Unfall auf der A4 bei Wildeck-Hönebach. Der Fahrer eines RENAULT Kangoo hatte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, überschlug sich über die Leitplanke und hing auf der Seite liegend an einem Abhang. Die Fahrgastzelle hing frei über dem steilen Abhang, nur der vordere Teil mit der Motorhaube hatte sich an einem Baum verkeilt. Wäre das Auto nur einen Meter weiter nach links geflogen, wäre er den etwa 10 – 15 m tiefen Abhang auf eine darunter liegende Straße gestürzt.
Ein besonders mutiger Ersthelfer turnte unter dem freihängenden Auto rum. Meine Bitte diesen Bereich besser zu verlassen, da das Auto abrutschen könne und er dann platt wäre, quittierte er mit einem dankbaren „Scheisse, stimmt“.
Wir konnten die drei Insassen durch die zerborstene Heckscheibe bergen und erstversorgen. Claudia sagte noch letzte Woche, das wir einen neuen Verbandskasten bräuchten, weil das Verfallsdatum erreicht wäre. Hat sich erledigt, er ist geplündert. Nachdem drei Rettungswagen und ein Notarzt an der Unfallstelle eintrafen, wir unsere Decken wieder hatten, konnten wir die Fahrt fortsetzen.
Die Drei hatten weitere Weihnachtsgeschenke in Form von verdammt viel Glück.
Ich habe zwar seit gut 13 Jahren mehr auf keinem RTW (Rettungswagen) oder NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) mehr gesessen, aber die lange Zeit als hauptberuflicher Rettungsassistent geht nicht spurlos vorbei, das Wissen und die Ruhe waren sofort wieder da.
Ich pflege noch etwas meine Bronchitis
Andreas