Die Alpilles (frz.: Massif des Alpilles) sind eine Bergkette in der Provence. Sie liegt wie eine Insel im ansonst topfebenen Dreieck zwischen Avignon, Arles und Salon-de-Provence.
Mit knapp 500 m erheben sich die weißen Kalksteinfelsen und ergeben besonders beim Mistral einen tollen Kontrast zum dann sehr klaren und auch sehr blauen Himmel.
Der höchste Berg mit 498 m ist der „Les Opies“ zwischen Aureille und Eyguières. Die teilweise bizarren Felsformationen und die karge Landschaft machen den Reiz dieser kleinen Region aus, die nur etwa 30 km lang und 10 km breit ist.
Eine fast immer grüne Vegetation der Maquis lässt auch im Dezember oder Januar den Gedanken an Winter erst gar nicht aufkommen. Die vielen blühenden Pflanzen, die wir im Dezember fanden, verstärkten diesen Eindruck. Selbst in dieser Jahreszeit stieg uns der Geruch von Rosmarin und Thymian in die Nase, als wir durch die Büsche streiften.
Die Kraft des Mistrals, der hier mit Geschwindigkeiten von über 130 km/h durchfegen kann, lässt sich an den Formen der Bäume gut erkennen.
Seit 2007 sind die Alpilles ein regionaler Naturpark (frz.: Parc naturel régional), der über 120 Brutvogelarten Schutz bietet.
Die dem Meer zugewandte, südliche Seite der Alpilles ist vor allen Dingen geprägt von Olivenbäumen. Mit 400000 Bäumen ist die Region, neben der Gegend um Nyons, eine der größten Olivenölproduzenten Frankreichs, die besten Olivenöle der Provence sollen von hier kommen.
Weitere regionale Produkte sind Ziegenkäse, Honig, Fruchtsäfte und natürlich Tapenaden aus schwarzen Oliven. Viele Erzeuger bieten ihrer Produkte im Direktverkauf an.
Wir kamen aus südlicher Richtung über die D 27 nach Maussane-les-Alpilles und fuhren von dort über die D 5 tiefer in die Alpilles.
Wandern
Wenige Kilometer hinter dem Abzweig nach Les-Baux-de-Provence fanden wir an der D 5 in Richtung Saint-Remy-de-Provence einen schönen Parkplatz. Dieser eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen. Hier beginnen und enden Wanderwege unterschiedlicher Länge und wir waren unterwegs auf der 8 km langen Strecke über den Rocher des Deux Trous.
Die immer wechselnden Panoramen beim Wandern waren atemberaubend. Vom Plateau de la Caume sahen wir in der Ferne Avignon und den Mont Ventoux. Von einem anderen Punkt glitzerte das Mittelmeer im Sonnenuntergang und die Industrieanlagen von Fos-sur-Meer verloren auf diese Entfernung ein wenig ihrer Hässlichkeit. Für die Wanderung empfehlen wir unbedingt festes Schuhwerk.
Zwei Nächte verbrachten wir auf diesem Parkplatz, der zwar tagsüber durch die vielen Wanderer und Mountainbiker etwas unruhig ist, aber nachts absolute Ruhe bietet und bei richtiger Platzwahl von der Strasse nicht einsehbar ist.
Unsere Strecke durch die Alpilles
Nach zwei Tagen setzten wir unsere Fahrt fort. Wir fuhren zurück zum Abzweig der D 27 A nach Les-Baux-de-Provence. Auch hier machte sich die Jahreszeit positiv bemerkbar, denn der in der Hochsaison überfüllte Ort war fast menschenleer und auf den Parkplätzen vor dem Ort waren wir das einzige Auto.
Uns bot sich ein fast surreales Erlebnis. Aus Lautsprechern hallte eine Klangkulisse aus Vogelgezwitscher, Glöckchen, das Plätschern eines Baches und Weihnachtsmusik durch die leeren Gassen des Ortes.
Nach der Besichtigung des Ortes ging es weiter auf der D 27 nach Maussane-les-Alpilles und mit einem Schlenker über die D 78 und D 24 weiter nach Mouriès. Alternativ kann Mouriès über die D 17 auch direkt erreicht werden.
Die Strecke im Vallée-des-Baux zwischen den Orten Maussane-les-Alpilles und Mouriès und weiter nach Eyguières, führt kilometerlang durch Olivenhaine. Es ist fast eine Pflicht, Ölivenöl hier direkt beim Hersteller zu kaufen, denn du kaufst nicht nur direkt, sondern es gibt die Möglichkeit, die Öle vor dem Kauf zu kosten. Wir haben eine solche Degustation gemacht, frisches Baguette in verschiedene Olivenöl getaucht und probiert. Es ist faszinierend wie unterschiedlich die Öle schmecken können. Überall an den Straßenrändern finden sich die entsprechenden Hinweisschilder (frz.: Vente et Dégustation huile d’olive).
Von Mouriès nahmen wir die D 24 A nach Aureille und die D 25A nach Eyguieres. Aureille ist eine gute Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den „Les Opies“, es sind nur etwas 4,5 km. Den entsprechenden Weg findest auf unserer Übersichtskarte.
Sehenswerte Orte in den Alpilles
Die offizielle Website zum Naturpark findest du hier. Das Informationszentrum, das Maison du parc, findest du in Saint-Rémy-de-Provence, in der Boulevard Marceau 2.
- Saint-Remy-de-Provence
Sehr schöner Wochenmarkt am Mittwoch
Führungen in der Ölmühle Moulet de Calanquet, Vieux chemin d’Arles, Mo – Sa: 09:00-12:00 und 14:00-18:30,
Musee des alpilles: Place Favier - Eygalières
Markt am Freitag Vormittag - Maussane-les-Alpilles
Markt am Donnerstag Vormittag in der Rue du Roi René - Mouriès
Markt am Mittwoch Vormittag - Les-Baux-de-Provence
Das Dorf liegt im Herzen der Alpilles, in der Hochsaison ein Touristenmagnet.
Einkaufstipps
- Olivenöl
Auf dieser Karte findest du viele Produzenten mit mindestens 4 Sternen - Käse
Chez Emily
124 Rue de la République, 13810 Eygalières
Wir können dir eine Reise in die Alpilles nur empfehlen. Es ist eine der Landschaften, die das Département Bouches-du-Rhône so unvergleichlich und vielfältig machen, denn hier findest du außerdem noch die Camargue, die Côte Bleue, den Étang de Berre und die Calanques.
Der Maler van Gogh war im übrigen auch von dieser Landschaft begeistert und hat unter anderem den „Le Rocher des Deux Trous“ mit den zwei charakteristischen Löchern (Drittes Bild in der zweiten Reihe der Galerie) gemalt.
Alles auf einen Blick
Kennst du schon unseren Wegweiser für die Camargue?
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