Nach 1057 Kilometer war es geschafft, jetzt ist auch unsere Tochter umgezogen und wir brauchen eigentlich Urlaub.
Montag Morgen sind wir um sechs aus dem Bett, nach einem Kaffee haben wir den Backofen und Herd demontiert und mit den restlichen Teilen runter gestellt. Dann bin ich los, zur Post, habe Pakete weggebracht, wir haben hier einen Postladen, der um sechs öffnet. Weiter nach Hügelsheim, den Sprinter holen.
Wartezeit, weil der Vormieter ihn nicht wie vereinbart um 08:00 zurückbrachte und das konnten wir gar nicht gebrauchen.
08:51: Wir fangen an zu laden, dank der Vorbereitungen geht es im Akkord.
09:41: Der Sprinter, extralang mit 7,34 m Länge, ist bis unter das Dach voll. Schnell duschen und Batterieradio beim Nachbarn leihen, denn der Sprinter hatte kein Radio. Dafür hätte ich eigentlich Mietminderung verlangen müssen, das geht ja mal gar nicht.
10:03: Abfahrt, Gaspedal in Endstellung gebracht und den Sprinter mit max. 150 km/h nach Jena geprügelt. Aber ohne Stau geht es ja nicht mehr! Zum Glück waren es aber nur Kleinere.
14:00 Nach 448 km Einschlag beim HORNBACH in Jena, zur Erinnerung: wir müssen nach Weimar. Geographisch liegen Erfurt, wird auch noch eine Rolle spielen, Weimar und Jena hintereinander. Wir holen die bestellten Farben, noch ein paar wichtige Teile für die Bettkonstruktion und wieder 23 km zurück nach Weimar. Dort holen wir an einem Asia-Imbiss noch schnell was zu essen und schlagen bei unserer Tochter auf.
Nach dem Essen ging es los, streichen, in drei verschiedenen Farben, inklusive Decke, ohne Leiter und ich hasse schon Decke streichen mit Leiter. Danach haben wir den PVC verlegt.
Nun konnte es wieder losgehen, ausladen, zum Glück haben wir beim HORNBACH zwei Bretter mit Rollen gekauft, so mussten wir alles nur vom Auto auf die Rampe wuchten und konnten direkt in den Aufzug rollen und die vier Stockwerke nach oben fahren.
Um 22:00 haben wir Feierabend gemacht.
Am nächsten Tag sind wir erst einmal zu IKEA, in das 40 km entfernte Erfurt. Küche gekauft und ewig lange an der Warenausgabe gewartet. Zurück nach Weimar und nun ging das Problem los, der Akku des Smartphones war leer, die Navigation frisst Strom ohne Ende. Nun ging es in alter Manier weiter, mit durchfragen, denn wir brauchten noch einen Baumarkt und einen Kühlschrank. So viel wusste ich schon, da gibt es einen OBI in einem Vorort von Weimar und wie sich herausstellte, war da auch ein REAL. Nach einer Schleife von gut 15 km haben wir es endlich gefunden, rein in den REAL, Kühlschrank A++ gefunden, gekauft und verladen, in den OBI gestürzt, alles Notwendige eingerafft und weiter. Tja und dann haben wir wieder Zeit verloren, sagen wir es mal so, wir haben einiges von Weimar gesehen und wir haben letztendlich die Wohnung gefunden. Gerade heraus, wir hatten keinen Plan, wie wir wieder die Wohnung finden sollten, habe es aber letztendlich geschafft.
Sprinter wieder ausladen und so langsam machten sich die letzten vierzehn Tage bemerkbar, wir waren kaum mehr in der Lage, die 22 und 29 kg schweren Küchenpakete von IKEA zu heben. Tja, hilft ja nichts, weitermachen, ach ja, unsere Tochter war nicht da, die hatte Einführung an der Uni, bis 17:00! Praktisch, oder?
Im Akkord die Küche gebaut, aufgehängt, Arbeitsplatte geschnitten, apropos Arbeitsplatte, hatte ich meine Stichsäge dabei, natürlich nicht! Also habe ich bei OBI für 29,99 € ein Stück Plastik mit Kabel gekauft. Beim Einschalten dachte ich mir nur, hoffentlich schafft die zwei Ausschnitte. Hat sie, aber ich war taub und es roch die ganze Zeit nach: „Gleich brenne ich, gleich brenne ich“!
Wasserhahn montieren, Abfluss montieren, Herd und Backofen anschließen, alles funktioniert und die Küche steht.
Weiter ins Bad, Schrank aufbauen und aufhängen. Duschvorhang aufhängen, Lampe versetzen.
Weiter zum Bett, eine Konstruktion mit einem Lattenrost auf zwei Malm-Kommoden von IKEA. Geschafft, beim letzten Bohrloch glüht der Bohrer rot und das war ein 10 € teurer Betonbohrer!
Weiter mit Haken, Stangen und was sonst noch in der Wohnung gehängt wird, die Zeit drängte, ich kann ja nicht um 22:00 noch mit der Schlagbohrmaschine hantieren.
Im Akkord Kisten ausgepackt und alles in die Schränke geschmissen: „Sortieren kannst du ja später in Ruhe“.
Wieder die leeren Kisten im Sprinter verstaut und Werkzeug zusammen gepackt, die Stichsäge habe ich meiner Tochter vermacht. 😀
Um halb zwölf sind wir dann wieder los in Richtung Heimat, diesmal mit moderaten 120 km/h, ich war einfach nicht mehr in der Lage den Sprinter mit Höchstgeschwindigkeit durch die Nacht zu prügeln.
Um halb eins ein Zwischenstopp beim goldenen M, einen Big Mäc und Kaffee nachgetankt.
Vier Uhr, wir fallen ins Bett und freuen uns ausschlafen zu können, denn der Wecker klingelt erst um sechs! Claudia zur Arbeit gebracht und wieder ab auf die Autobahn zum Kunden nach Mainz.
Gegen 15:00 waren wir wieder zu Hause, sind direkt ins Bett gefallen und haben erst einmal bis neunzehn Uhr geschlafen.
Was ein Glück ist heute Feiertag und den werden wir am Womo verbringen, ohne Stress! Mit therapeutischem Arbeiten! Das ist langsames Arbeiten, nur Sachen, die Spaß machen und mit vielen Pausen bei klasse Wetter!
Außerdem werden wir unseren Körper wieder vom Fastfood entwöhnen, Mist, wir haben ja gar keinen Herd und Backofen mehr in der Wohnung, aber im Womo gibt es ja einen Herd mit vier Flammen.
Und nun unser Tipp, zieht NIEMALS zwei Kinder im Abstand von fünf Tagen um und schon gar nicht, wenn die Orte 164 km und 425 km entfernt liegen. Die gefahrenen Kilometer und getragenen Kilos sind nicht mehr nachvollziehbar und eigentlich wollen wir es auch gar nicht wissen!
WIR HABEN ES GESCHAFFT!
Ich konnte heute morgen wieder fast schmerzfrei aufstehen!
Andreas